„Mami, wie weit ist es noch?“ Für unseren 2-Jährigen ist Gusti, das Maskottchen vom Moar Gut, das ersehnte Ziel. Kurzweilig wird die Reise für unseren Kleinen mit einem Hörspiel in dem Gusti, der fröhliche weißgefiederter Hahn, spannende Abenteuer erlebt. Der Link dafür wurde uns schon ein paar Tage vor Reiseantritt zugesandt.
Zahlreiche Serpentinen ziehen sich wie eine Schlange hinein ins „Tal der Almen“ nach Großarl. Jetzt liegt es vor uns, das Moar Gut. In diesem wohl einzigartigen 5-Sterne-Naturrefugium, mitten in einer atemberaubenden Landschaft, wollen wir mit beiden Jungs der Hektik des sommerlichen Stadtlebens entfliehen und entspannte Familienzeit genießen.


Ankommen am Sehnsuchtsort
Ein Schmuckstück von altem Bauernhaus verfängt sich zuerst in unseren Blicken. Heimelig wirkt es. Das alte Haupthaus strahlt Ruhe und Einklang aus. Harmonisch gesellen sich rundum weitere Gebäude dazu. Ein Pferdestall und eine mit Schindeln gedeckte Reithalle fallen uns gleich ins Auge. Auf der anderen Seite ein glasklarer Naturbadeteich, umrahmt von einem Natur-Spa mit angrenzender Wasserwelt. Gegenüber vom Haupthaus ragen zwei schlichte Zwillingstürme aus Holz in den Himmel. Etwas tiefer liegt ein Outdoor-Paradies für Kinder, ein Tennisplatz und ein Streichel-Bauernhof mit Kleintieren. Alles passt hier zur Landschaft und die stimmig arrangierten Gehöfte widerspiegeln die atemberaubende Natur rundum.




Hier ist alles im Einklang
Ja, es gibt sie, diese besonderen Refugien, in denen man sich als Fremder ganz schnell daheim fühlt. Es liegt wohl auch an dem herzlichen Empfang, den Familie Kendlbacher mit ihrem Team ihren Gästen bereitet – ehrlich und mit einer natürlichen Freundlichkeit. Dieser malerische Ort inmitten grüner Hügel und Wiesen, umrahmt von Bergen, lädt zum Innehalten ein, ist Ruhepol und vielleicht auch Inspirationsquelle für alltagsgestresste Menschen. Ein Platz für Wohlfühlzeit als Familie mit Kindern.
Das Auto wird zuallererst in der Garage verstaut. Unter der Erde natürlich. Das ist noch nichts Besonderes. Doch unser Fahrzeug hat noch nie einen edleren Rastplatz gehabt. Die Türen goldumrandet, auf dem Boden kein Krümelchen zu sehen. Sogar einen Bugaboo-Stall gibt es, falls man einen Kinderwagen ausborgen möchte. Es ist wohl die schönste Tiefgarage, die ich je gesehen habe. Man ahnt schon hier, dass die „Mohrgütler“ sehr viel Wert auf Details und wunderschön abgestimmtes Design legen. Im steinernen Wasserbrunnen waschen wir die letzten Alltagsgedanken ab und es dauert nicht lange, und wir schalten innerlich einen Gang zurück – genauer gesagt auf Wohlfühlmodus. Denn die Zeit geht es hier gemächlicher an. Wir wollen es ihr gleichtun.
Wir sind früh dran und unsere Suite ist noch nicht bezugsfertig, doch das Moar Gut lädt uns jetzt schon ein, es mit allen seinen Angeboten zu nutzen. Wir genießen im Freien unseren Willkommensdrink und erfahren alle wichtigen Infos. Unsere Kinder stürmen inzwischen aufgeregt übers autofreie Areal und bestaunen das einzige Gefährt rundum – einen in die Jahre gekommenen Traktor. Seine Patina lässt erahnen, wie es hier früher einmal ausgesehen haben mag.




Viel Geschichte und Tradition
Ein kleiner Bauernhof, mit ein paar wenigen Zimmern für die „Fremden“, wie man damals die Gäste nannte, wuchs im Laufe von drei Generationen zu einer Familienherberge der Luxusklasse heran. Wenn man achtsam mit offenen Augen durch das Haupthaus geht, findet man noch das eine oder andere Relikt aus vergangenen Zeiten und kann ihren Geschichten lauschen. Heute strahlt das Moar Gut einen besonderen Luxus aus – charmant hintergründig und keineswegs aufgesetzt. Holz, als tonangebendes Baumaterial, zeugt von der durchgehenden Natur-Philosophie dieser Herberge. Mit viel Liebe und Weitblick hat die Familie Kendlbacher über Generationen das Moar Gut in ein 5 Stern-Naturjuwel verwandelt. Viel hat sich im Laufe der Jahrzehnte getan. Kleine Stil-Brüche dort und da machen seinen heutigen Charme aus und so manches Altes wurde mit Neuem in ein zeitgemäßes Licht gerückt.



Unsere Suite – hier steigen Träume in den Himmel
Unsere gebuchte Suite liegt im „Hochgartl“, in einem der zwei Schlaftürme, die mit dem Hauptgebäude in ihrer schlichten Holzkonstruktion gut in Einklang stehen. Wie Zwillinge ragen die Beiden auf der Wiese in den Himmel und beinhalten hochwertige Zirben- und Vollholz-Natursuiten. Unsere Suite lässt keine Wünsche offen. Ein großzügiger Vorraum führt in unser Elternzimmer mit genug Platz für ein Kinderbettchen, einen Kamin für kühlere Abende und eine Lümmel-Couch. Ein 2. Schlafzimmer mit Doppelbett und Schlafcouch liegt im angrenzenden Zimmer mit eigenem Balkon, der Richtung Pferdegehöft ausgerichtet ist. Hochwertige Naturmaterialien schaffen eine gemütliche Atmosphäre und in den beiden Natursteinbädern werden auch die letzten Morgenmuffel munter. Die Betten sind aus edlem Zirbenholz mit feinen Laken aus Leinen und von unserem Balkon sieht man in das Sommergrün von Wiesen und Wäldern. Hier verspricht die Sonne hinter den Bergen unterzugehen.


Bewegung macht klug – die neue Trampolin-, Sport- und Kletterhallen sowie der Exer Gaming Room überzeugen!
Unser Plan, gleich nach Ankunft in den glasklaren Naturbadeteich zu springen und unsere müden Stadtfüße abzukühlen, mussten wir verwerfen. Unser 8-Jähriger wollte zuallererst in die Gaming Hallen. Mit einem skeptischen Mamablick folge ich meinem Älteren. Denn grundsätzlich und vor allem im Urlaub versuche ich meine Kinder vor einer sinnentleerten Nutzung digitaler Bildschirmmedien zu schützen und diese zu entzaubern durch die viel spannendere reale Welt. Doch das Gaming-Angebot in den vier Hallen belehrt mich eines Besseren. In der 6 m hohen Trampolinhalle und in den Turn- und Kletterhallen sind dem Bewegungsdrang der Kinder keine Grenzen gesetzt. Einzig der Exer Gaming Room ist bildschirmunterstützt. Doch die Figuren in den Spielen rühren sich nicht von der Stelle, ohne dass die Kinder mit ihren Körperbewegungen Impulse geben und sie steuern.
Alle Hallen befinden sich „unter der Erde“ und stören so das schmucke Gesamtbild nicht. Sie sind auch indoor über die Tiefgarage erreichbar, um an Schlechtwettertagen nicht ins Freie zu müssen.



Kulinarik für viel Geschmacks- und Augenfreude
Abendessen gibt es in einer der urigen Stuben im Haupthaus. Sie alle sind mit heimeligem Charme beseelt. Ein Blumengruß zierlicher getrockneter Hortensien steht auf unserem Tisch, mundzarte Leinenservietten und edles Tischgedeck zeugen von feinem puristischem Geschmack, der sich auch im ruhigen Farbenspiel des ganzen Hauses widerspiegelt. Was uns dann auf unseren Tellern an Köstlichkeiten überrascht, ist ein harmonisches und fantasievolles Zusammenspiel vorwiegend heimischer und saisonaler Zutaten. Hier wird mit Bodenständigkeit, regionaler Verbundenheit und Leidenschaft gekocht. Wir wählen ein 6-gängiges Gourmet-Menü, unsere Buben dürfen sich am eigens angerichteten Kinderbuffet nach Lust und Laune bedienen. Mit einem Glas Wein aus dem gutsortierten Keller des Hauses fällt das Genießen leicht.
Langsam macht sich in unserem Kleinen positive Aufregung breit. Denn jetzt kommt Gusti, der Moar Gut-Star und holt die Kinder ab. Die Freude ist groß, ihn endlich persönlich zu treffen und mit ihm auf der Theaterbühne zu tanzen. Im Anschluss gibt es für die älteren Kinder noch eine lustige Vorführung im hauseigenen Kino und für uns einen kühlen Cocktail an der Bar. Als die Sonne hinter den Bergen verschwindet, bleibt für mich noch Zeit eine kleine Runde im Moar Gut Areal zu drehen. Überall warten Kraftholplatzerl zum Innehalten und die Sinne bereichern – die perfekte Gegenwelt zum geschäftigen Treiben in der Stadt.
„Kikeriki! Kräht uns da Gusti aus den Betten?“
Am Morgen blinzelt die Sonne durch luftig wehende Leinenvorhänge auf unser Zirbenholzbett und schickt eine Briese Wiesenduft mit. Wir träumten gut in unserer Hochgartl-Suite. Der Blick vom „Fensterbankerl“ auf die Pferde, die vorm Stall ihr Heufrühstück genießen, bietet so viel Unterhaltung, dass wir uns noch ein paar Minuten in unsere feinen Betten kuscheln können.
Auch unser hungriges Frühstücksherz klopft schon laut. In einer der gemütlichen Stuben mit liebevoll arrangierten Details erwartet uns ein Buffet, das keine Wünsche offenlässt. Eine Fülle von Köstlichkeiten, vom Moar Gut-Küchenteam liebevoll zubereitet, lässt den Morgen zu einem besonderen werden. Das Buffet ist fast den ganzen Tag lang mit Leckereien und Köstlichkeiten bestückt. Mittags werden zwei ausgewählte Hauptgerichte serviert. Frische Salate, Obst, Kuchen und Eis holen wir vom Buffet. Zum Kaffeeklatsch am Nachmittag gibt’s leckere Kuchen und auch am Abend, sollte man in der Menükarte nicht fündig werden, bietet das Buffet reichlich kulinarische Alternativen. Auf die ganz ganz kleinen Gäste warten selbstgemachte gesunde Breis in der „Milchbar“.
Spaß für kleine und große Wasserratten
Gleich nach dem Frühstück drängen die Kids ungeduldig nach Draußen. Unser Großer hat einen Freund gefunden und sich mit ihm in der Wasserwelt auf der Wellenrutsche verabredet. Eigentlich befinden sich der Family Pool und das Kleinkind-Becken im Indoor-Bereich, doch das imposante Glas-Kuppeldach und die Glasfronten sind im Nu geöffnet und an heißen Sommertagen wie heute ein place to be. Wir schwimmen im 25 m langen Outdoor-Pool, hängen endlich unsere inzwischen schon etwas erholten Stadtbeine in den Schwimmteich und chillen tiefenentspannt.
Später, während die Jugend sich beim Bogenschießen als Robin Hood fühlen darf und unser Kleiner sich im Streichelzoo in Benjamin, den gar nicht störrischen Esel und die kleinen Hasen verliebt, schauen wir uns im Adults only Spa um. Mit Ausblick auf das einzigartige Bergpanorama laden verschiedene Saunen zum Schwitzen ein. Nach einem Sprung in den kalten Gebirgssee lässt es sich in den stilvoll ausgestatteten Ruheräumen gut entspannen und Zweisamkeit genießen. Ein Wellnessvergnügen, das wir bei dem strahlenden Sommerwetter aber in die kältere Jahreszeit verschieben wollen.
Zu Mittag suchen wir uns einen netten Platz vorm Haus, stärken uns mit einem der angebotenen schmackhaften Gerichte, holen uns kühle Drinks an der Getränkebar, die immer offensteht und schmieden schöne Pläne für den Nachmittag.



Das Kinderherz macht einen großen Hüpfer
Freudvolles Lachen, strahlenden Augen, staunende Gesichter und am Abend ein müdes Lächeln – so lässt sich ein Tag hier mit Kindern am besten beschreiben. Heute besuchen wir den über 1000 m2 großen Indoor-Kinderhof der ausschließlich mit natürlichen Materialien gestaltet wurde. Er verspricht Abenteuer und Überraschungen für unsere Rabauken. Hier wird auf den einzelnen Stationen dem natürlichen Bewegungsdrang kleiner und großer Kinder Rechnung getragen.
Unser Klettermax ist ein Abenteurer und hat Spaß auf dem kleinkindgerechten Holzklettergerüst. Er kraxelt unermüdlich und mutig rauf und runter, und lotet seine körperlichen Grenzen aus.
Nichts hier ist überladen, kein Kitsch weit und breit. Was für ein gutes Beispiel dafür, dass ein Kinderhotel nicht unbedingt in quietschenden Farben gestaltet sein muss. Aber auch der Pferdestall mit Reithalle ist Anziehungsplatz. Auch unser Kleiner ist angetan von den braven zotteligen Islandponys und entscheidet, wenn er groß ist, ein Reiter zu werden. Das Angebot für die kleinsten Pferdefans, sich auf dem Rücken der Tiere zu einem Ausritt um das Resort führen lassen, lehnt er dann doch mit einem Kopfschütteln ab.
Hier ist alles für „das Glück auf dem Rücken der Pferde“ möglich. Es wird Reitunterricht für Anfänger und Könner angeboten, im Winter gehts, eingewickelt in warme Decken, auf Pferdeschlitten über verschneite Landschaften. Im Stall können die Kinder bei der Pferdepflege und beim Füttern zuschauen und mithelfen. Auch ein Reitausflug auf die MoarGut Hochalm ist ein Erlebnis.
Heute lädt der warme Sommerabend und die MoarGut Küchenmannschaft uns Gäste nach draußen zum Grillen. Fisch, Fleisch, Meeresfrüchte und buntes Gemüse liegen am Rost. Anschließend bittet Gusti – diesmal auch die Eltern – zu einer Show auf der Theaterbühne. Nach der Vorstellung geht’s für Luis und seinen neugewonnenen Freund an die Bar. Bei einem Kinder-Cocktail werden gemeinsam erlebte Abenteuer besprochen und Pläne für den nächsten Tag ausgeheckt.



Märchenhafte Spielwelt
Am nächsten Morgen kommen Freunde mit ihrem Neugeborenen und seinem 2-jährigen Geschwisterl zum Day Spa. Nach einem gemeinsamen Frühstück erkunden wir den Indoor Kidsbereich. Hier werden die Kleinen von liebevollen Betreuerinnen empfangen.
Eine wunderbare Kinderspielwelt öffnet sich – zum Kreativsein und der Fantasie freien Lauf zu lassen. Es gibt eine Theaterbühne für kleine Schauspieler, ein Malatelier für kleine Picassos, eine Minikletterwand zum Bouldern und auch einen Ruhebereich zum Lesen und Geschichtenerzählen. In heimelige Ruhe-Inseln mit leinenen Wippen zum Rasten können Babys ein Schläfchen machen. Hier ist an alles gedacht. Es gibt sogar eine Matschschleuse, wenn kleine Dreckspatzen nach einer Pfützenschlacht mit quatschenden Stiefeln von draußen reinkommen. Unsere Kinder sind gut betreut und beschäftigt und wir stehlen uns ein bisschen Mama-Zeit. Yoga steht bei uns Freundinnen auf der ToDoList. Anschließend werfen wir noch einen neugierigen Blick in den neugestalteten Shop mit stylischen Brands.


Wohlfühloase für die Allerkleinsten – Lilliee Baby Spa
„Ja, wo gibt’s denn sowas?!“ Meine Freundin kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Ein Baby-Spa!“ Christina Schöninger begrüßt uns und die kleine Besucherin mit einem herzlichen Lächeln. Neugierig folgt meine Freundin dem so besonderen Geschehen hier und legt Ihre Kleine Leni in die erfahrenen und achtsamen Hände von Christina. Die Großarlerin, selbst Mutter eines 2-Jährigen, leitet dieses erste Spa für Babys im Salzburgerland. Dank einem speziellen Floatingring rund um das Köpfchen, kann das Baby in einer, mit warmen Bergquellwasser gefüllten Mini-Badewanne, seine Arme und Beine frei bewegen. Es ist dieses schwerelose Wohlgefühl, das die Kleinsten an ihre vorgeburtliche Welt im Bauch ihrer Mamas erinnert. Anschließend genießt unser Neugeborenes noch eine feine Massage. Mit ihren Ausbildungen als Diplom-Kinderkrankenschwester, Baby-Masseurin und Cranio-Sacral-Therapeutin, bringt Christina viel Wissen und Erfahrung mit. Sie und ihr Team schenken hier den Allerkleinsten mit ihren einfühlsamen Händen eine außergewöhnliche Wellness-Zeit. Auch Mamis und Papis, die nicht im MoarGut wohnen, können ins Baby-Day-Spa kommen.
Viel gäbe es noch rund um und im MoarGut zu erkunden. Für uns würde es ohne weiteres den Namen MoarAusgezeichnet verdienen!



TEXT & FOTOS Manuela Friedl