Ein Zuhause am anderen Ende der Welt: St James Manor Guesthouse Kapstadt

Persönlicher Reisebericht von COCOtravellerin Johanna: St James Manor Guesthouse Kapstadt 

Südafrika, Kapstadt, False Bay – ein Ort, der klingt wie ein Versprechen. COCOtraveller-Paar Johanna und Walter reisten ins historische St James Manor Guesthouse Kapstadt. Inmitten des charmanten Küstenorts St James fanden sie ein Boutiquehotel mit Geschichte, Stil und Seele. Zwischen viktorianischem Interieur, salziger Meeresluft und persönlichen Begegnungen wurde dieser Ort ihr Zuhause auf Zeit – ein Rückzugsort mit Meerblick, echten Momenten und einem Picknick hoch über dem Atlantik. 

Boutiquehotel in Kapstadt: Persönliche Auszeit mit Meerblick, Picknick & Geschichten 

Meer, Wind und Abenteuer. Unsere Fahrt entlang der Atlantikküste

Wir kurbeln das Fenster runter und sofort strömt der salzige Meeresduft ins Auto, vermischt mit Sonne und Freiheit. Unser Weg führt uns entlang der wunderschönen Küste südlich von Kapstadt mit einem ganz besonderen Ziel, dem St James Manor Guesthouse. Ein altes Herrenhaus, mitten im kleinen, historischen Küstendorf St James gelegen, das einst ein Fischerdorf war. Die Straßen sind eng und charmant und dieses Dorf hat einen ganz besonderen Flair. 

Wir biegen rechts ein, das hölzerne Tor öffnet sich und sofort werden wir mit einem ansteckenden Lächeln empfangen. Das Gepäck wird uns abgenommen, denn erstmal heißt es hinsetzen & ankommen in der „Lobby“, die wohl eher wie ein wunderschönes Wohnzimmer wirkt. Sofort spüren wir: Dieses Haus hat Charakter und Geschichte - elegant, intim, gemütlich. Anders als ein typisches Hotel. 

Willkommen in St James: Meer, Mauern und Magie

Das St James Guesthouse war einst das Anwesen wohlhabender Familien, bevor es zu Rovos Rail gehörte und wurde mit unglaublich viel Liebe restauriert. Die Holzböden knarren sanft unter den Füßen, die Fassade strahlt Wärme aus, kleine Details und alte Bilder erzählen Geschichten aus vergangenen Zeiten. Alles wirkt harmonisch, als hätten hier Menschen mit Herz und Gespür für Schönheit ein Zuhause geschaffen. 

Ein Mitarbeiter erzählt uns kleine Anekdoten über das Haus, gibt Tipps für versteckte Buchten, Restaurants und die schönsten Spots entlang der Küste und führt uns durch die vier Wände. Es ist kein distanzierter Service, sondern echtes Interesse. Wir fühlen uns sofort willkommen, wie alte Freunde, die nach langer Zeit zurückkehren. Managerin Dené gibt uns mit ihrer herzlichen, offenen Art und mit den Worten “Feel like home” das Gefühl, anzukommen.  

Sechs individuell gestaltete Schlafzimmer mit Badezimmern erzählen ihre eigenen Geschichten und tragen die Namen historischer Persönlichkeiten aus St James. Jede Suite ist ein kleines Kunstwerk für sich: opulente Stoffe in sanften Farben, handgewebte Perserteppiche und ausgewählte Antiquitäten aus England und Südafrika lassen den Glanz früherer Zeiten lebendig werden.  

Persönlicher Empfang & Privathaus-Flair

Zwischen den Zimmern laden uns stilvolle Aufenthaltsräume, eine gemütliche Bibliothek, eine elegante Bar, ein Frühstücksraum, ein Spieleraum und ein großzügiges Esszimmer dazu ein, zu verweilen, zu plaudern oder einfach den Moment und die gute Atmosphäre zu genießen. Die Farben, das Licht, einfach alles spricht uns an. Die Sonne fällt durch die Fenster, wir spüren das Holz unter den Fingern, hören das leise Knarren der Böden und den entfernten Ruf einer Möwe. Ein Ort, an dem man sofort zur Ruhe kommt, loslassen kann und gleichzeitig die Neugier auf die Umgebung wächst. Auf der Sonnenterrasse mit Springbrunnen haben wir einen tollen Blick auf die Küste der False Bay, während wir die exklusive, heimelige Atmosphäre des Hauses in vollen Zügen auskosten. 

Das Zimmer „Gentry“: Blaue Ruhe mit Fensterbankblick

„Gentry“, unser Zimmer, ist eine kleine Welt aus Blautönen, die an Meer und Himmel erinnern. Drei große Fenster öffnen sich zum Ozean. 

Das Zimmer empfängt uns mit wohliger Wärme – besonders der kleine Loungebereich mit gemütlicher Sitzecke und Tee-/Kaffeebar lässt einen sofort ankommen. Im en-suite Badezimmer mit freistehender Badewanne, edler Silberarmatur und separater Dusche zeigt sich der charakteristische Stil des Manor: klassischer Luxus mit einem Hauch viktorianischem Charme und viel Liebe zum Detail.  

Morgens fällt das Licht in erfrischenden Farben auf die Wände und am Abend färbt die Sonne alles in warmes Orange. Die gepolsterte Fensterbank wird sofort unser Lieblingsplatz: Wir setzen uns hin, spüren einen warmen Lichtschein auf der Haut und hören das ferne Rauschen der Wellen. Es klingt wie eine Melodie, die entschleunigt.  

Dazu eine Tasse Tee, ich schreibe ein paar Zeilen in mein Tagebuch und lasse meine Gedanken schweifen. Das Fensterbankerl wird zu meinem absoluten Lieblingsplatz, wo ich die Zeit vergesse. 

Ich lasse die Badezwanne mit heißem Wasser ein, ein Pumper des hochwertigen Amanda Jayne Duschgels und der Moment ist perfekt. Während draußen das Meer glitzert, setzen wir uns hinein. Entspannung. Jeder Atemzug wird leichter, jede Sekunde dehnt sich, bis die Welt draußen fast verschwindet. 

Morgendliches Ritual: Sprung in die Tidal Pools. Nachmittags das andere Pool

Ein Highlight am Morgen ist der Sprung in die Tidal Pools von St James, nur 2 Minuten von unserem Hotel entfernt. Noch bevor die Welt richtig wach ist, laufen wir über die Felsen, spüren den kühlen Stein unter den Füßen, springen ins kristallklare Wasser. Salz auf der Haut, Sonne im Gesicht. Dieser kleine Kick am Morgen weckt unseren Körper und Geist, macht den Kopf frei und gibt uns ein Gefühl von purer Lebendigkeit und Leichtigkeit. Es ist für uns ein kleines, aber doch großes Erlebnis, und unsere Tage starten erfrischend.  

Nachmittags ziehen wir uns gerne an den hoteleigenen, windgeschützten Swimmingpool zurück, der in den Hang gebaut ist. Beim Hinausgehen schnappen wir uns noch einen Rovos-Sonnengut, und einen gemütlichen Bademantel. Das Wasser glitzert in der Sonne und ein Sprung ins kühle Nass weckt unsere Lebensgeister wieder. Nach ein paar Längen Schwimmen relaxen wir auf den gemütlichen Liegen mit blau-weißen Streifen, über uns die großen Sonnenschirme, die uns angenehmen Schatten spenden. Wir lassen unseren Blick über die Küste schweifen und spüren die feine Meeresbrise. Wir merken, wie Zeit und Alltag von uns abfallen, eine Luxuspause mitten zwischen Sonne, Meer und Ruhe. 

Frühstück wie bei Freunden – mit Blick aufs Glitzern des Meeres

Nach dem erfrischenden Sprung ins Meer genießen wir das Frühstück im Guesthouse. Ein kleines, feines Buffet, keine Hektik, eine liebevoll gedeckte Tafel: duftender Kaffee, frisch gebackenes Brot, perfekt zubereitete Eier, aromatische Früchte und ein paar Scheiben Avocado. Die Sonnenstrahlen fallen durch die Fenster und das Meer wartet draußen voller Glitzer. Wir sitzen lange, lachen, beobachten die Möwen, die manchmal neugierig vorbeifliegen, und merken, wie sehr wir diesen Moment genießen. Und irgendwie fühlt es sich mehr an wie bei Freunden zu Hause – nur mit dem Geräusch des Ozeans im Hintergrund. Wir schmieden unseren Plan für diesen Tag, denn in der Umgebung gibt es so viel Schönes zu entdecken. 

Tagesausflug mit Meerblick & Pinguinen

Früh am Morgen starten wir, die Straße windet sich entlang der Klippen, das Licht bricht sich auf den Wellen, Salzluft kommt beim Fenster hinein. 

Unser erstes Ziel ist der Boulders Beach und die Pinguinkolonie, die dort lebt. Wir beobachten die tapsigen Tiere, wie sie unbeirrt zwischen den Felsen watscheln, ins Wasser tauchen, sich gegenseitig putzen. Einige von ihnen schauen noch ziemlich zerzaust aus – Jungtiere, die gerade erst ihre ersten Flaumfedern verlieren. Diese kleinen Wesen voller Stolz und Ungeschicktheit zugleich zu beobachten, lässt unser Herz aufgehen. Ihre kleinen Geräusche, das Plätschern der Wellen, das Kreischen der Möwen – alles zusammen wirkt wie ein kleines, perfektes Naturkonzert. 

Weiter geht es die Küste entlang. Wir halten an Buchten, laufen am Strand, spüren den warmen Sand unter den Füßen, hören das Rauschen des Meeres. Delfine, die mit den Wellen um die Wette schwimmen. Jede Bucht, jeder Felsen, jede Welle wirkt wie ein kleiner geheimer Moment nur für uns. 

Am Nachmittag erreichen wir das Cape of Good Hope. Oben angekommen stehen wir auf den Felsen, der Atlantik breitet sich unendlich vor uns aus und der Wind zerzaust unsere Haare. Wir sitzen einfach nur da, auf einem Felsen, schauen hinaus, hören nur Meer und Wind. Denn Wind gibt es hier genug. Es ist ein schöner Moment, voller Kraft und Freiheit, voller purer Hoffnung. 

Flanieren in Kalk Bay: Boutiquen, Leuchtturm & Genuss

Am Abend spazieren wir nach Kalk Bay, nur wenige Minuten vom Guesthouse entfernt. Vorbei an Seelöwen, die sonnenbaden, hin zum Leuchtturm. Die Luft ist erfüllt von Meer und gegrilltem Fisch, die bunten Häuser strahlen in der Abendsonne. Wir schlendern durch kleine Boutiquen, bewundern handgefertigten Schmuck, lachen über kleine Details, und lassen uns treiben. Später kehren wir in ein charmantes Restaurant ein, essen kleine Köstlichkeiten, trinken Wein und beobachten die Sonne, die hinter dem Meer versinkt. Zurück im Guesthouse freuen wir uns schon wieder auf unser gemütliches „Gentry“. Bei einem gemeinsamen Glas Wein lassen wir den Tag Revue passieren, mit einem Lächeln auf den Lippen. 

Chapman’s Peak Drive – ein Picknick über dem Atlantik 

Out of the Ordinary Moment!

Wir packen uns zusammen, bekommen einen Picknickkorb vom Hotel und düsen los, die Küste entlang. Die Fenster sind runtergekurbelt, die Sonne wärmt unsere Haut und wir lassen die Kalk Bay an uns vorbeiziehen. Eigentlich haben wir noch gar kein Ziel, aber irgendwo werden wir das Richtige Platzerl für uns finden. Hinauf auf den Chapman´s Peak Drive, eine der wohl schönsten Küstenstraßen in der Umgebung. Die Straße schlängelt sich entlang der Klippen rauf, vorbei am weißen Noordhoek beach, das Licht färbt alles in warme Gold– und Orange-Fraben und das Meer glitzert unter uns. Plötzlich entdecken wir einen perfekten Platz, nur für uns, der nach Sonnenuntergang, Wein und einem unvergesslichen Moment aussieht. Wir breiten unsere Picknickdecke aus, öffnen vorsichtig den liebevoll gefüllten Picknickkorb aus dem St James Manor. Vorbereitet nur für uns zwei: Frische Köstlichkeiten, knuspriges Brot, kleine regionale Leckereien und dazu eine besondere Flasche südafrikanischer Weißwein, perfekt gekühlt. Wirklich nichts fehlt uns. Wir genießen einfach, lachen und beobachten die Wellen und den Sonnenuntergang über dem Atlantik. 

Zurückkommen ins St James Guesthouse fühlt sich an wie nach Hause kommen. Dieses Gefühl kommt bei uns selten auf. Es ist dieses Privathaus-Feeling, was dieses Haus so besonders macht. 

Ein Ort, der nachklingt

Es ist Zeit abzureisen, aber irgendwann bestimmt auch Zeit wiederzukommen. Und dieses Mal nehmen wir nicht nur Bilder im Kopf und auf der Kamera mit, sondern jede Menge Gefühle des Wohlfühlens, irgendwie des Zuhausefühlens. Die Ruhe, die Weite, das Meer, ein morgendlicher Sprung in die Tidal Pools, die Pinguine, Picknickmomente, meine geliebte Fensterbank mit Blick auf den Ozean, Spaziergänge durch St. James und die Kalk Bay. 

Das St James Guesthouse ist nicht einfach nur eine Unterkunft. Es ist wie ein Zuhause, ein Ort, der bestimmt in unseren Herzen bleibt. Ein Ort, an den wir uns erinnern werden, wir werden durchatmen und wissen: Wir kommen wieder! 

TEXT & FOTOS Johanna Bacher